Museum für Meteorologie und Aerologie

Wann finden die Wetterballonaufstiege statt?

In der Sommerzeit startet der Wetterballon um 12:45 Uhr und in der Winterzeit um 11:45 Uhr.

Darf man auch ohne Museumsbesuch zum Wetterdienst?

Leider nicht, da die Wetterballonaufstiege auf dem Dienstgelände des Deutschen Wetterdienstes (öffentlich nicht zugängig) stattfinden. Die Verfolgung des Wetterballonaufstieges ist nur im Rahmen einer Führung des Wettermuseums möglich, hier ist eine Voranmeldung nötig.

Darf man einen Wetterballon selbst starten?

Nein, als Privatperson kann man das nicht so einfach, denn Ballonaufstiege jeder Art, die über eine gewisse Höhe hinausgehen, müssen bei der Flugsicherung angemeldet werden. Auch der Wetterdienst muss sich daran halten.

Wo kann man einen Wetterballon kaufen?

Ballons bieten z. B. die Firmen Vaisala (www.vaisala.com) oder HIM-Wettershop (www.meteorologyshop.eu). an.

Was ist Weltraumwerbung?

Als Geschäftsidee für Firmenwerbung hat sich in den letzten Jahren der Flug eines Ballons in die Stratosphäre entwickelt. Wir verweisen hier ohne Wertung auf www.weltraumwerbung.com in Österreich und auf die Stratoflights GbR Blomberg: www.stratoflights.com.

Wir empfehlen, zunächst den Aufstieg eines Wetterballons vom Deutschen Wetterdienst (DWD) bei einer Führung in unserem Wettermuseum in Lindenberg mitzuerleben. Im Anschluss kann man unsere DVD mit Filmaufnahmen aus der Stratosphäre im Museumsshop erwerben.

Gibt es Bücher über meteorologische Messinstrumente?

Der Klassiker für die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ist der „Kleinschmidt“, das Handbuch der meteorologischen Instrumente von E. Kleinschmidt, 1935, mit der wohl umfassendsten Übersicht zur Messtechnik in der Meteorologie zum damaligen Zeitpunkt.
Ein weiteres, nicht so umfassendes Buch aus der damaligen Zeit ist z. B. der Band III „Meßgerätekunde“ von R. Habermehl (Berlin 1939, Fliegerwetterkunde).
Hervorragende Einblicke in die historische Entwicklung meteorologischer Messtechnik finden sich im Internet unter: www.freundealter-wetterinstrumente.de.
Die englischsprachige Publikation von Stefan Emeis „Measurement Methods in Atmospheric Sciences“ (2010 erschienen) beschreibt auch die gegenwärtigen Messmethoden.

Können Sie bestätigen, dass es bei mir einen Blitzeinschlag gab?

Nein. Aber es gibt dazu sehr aussagefähige Internetportale, z.B. das Blitz-Informationssystem "Blibis", das eine erste grobe Information kostenlos bietet, für genauere Angaben aber zu bezahlen ist (Stand Juli 2017: beginnend ab 30 EUR für kurze Zeiträume, für aktuelle Preise bitte die Webseite http://www.blibis.de/ beachten).

Ohne Kosten, aber auch ohne Ausdruck (vom Screenshot mal abgesehen) kann man sich bei https://kachelmannwetter.com/de/blitze/ informieren, dabei bis in die Landkreise durchklicken, auch im Rückblick (so gab es am 12.7.1999 abends Gewitter in Oder-Spree).

In 2017 findet man z. B. eine Gewitterlage  am 28. Juni https://kachelmannwetter.com/de/blitze/oder-spree/20170628-1635z.html.
Wenn man die Blitze (Punkte, Striche und Kreuze) nochmals anklickt, öffnet sich eine Landkarte, die die Position des Blitzes auf Straßenebene anzeigt und weitere Informationen über Uhrzeit, Stärke und Art des Blitzes (Erdblitz, Wolkenblitz) gibt.

Können Sie bestätigen, dass es in den letzten Wochen einen Sturm gab?

Wir bitten um Verständnis, dass wir diese Aufgaben nicht wahrnehmen können. Zudem sind auf dem Internetportal des Deutschen Wetterdienstes www.dwd.de zahlreiche Informationen frei zugänglich. Auch die Tage mit Sturm.

Gibt es diese Chemtrails wirklich?

Nein. Und wir sind uns da sehr sicher. Das Wort "Chemtrail" aus dem Englischen ist die Zusammensetzung von "chemical" and "trail" (Spur, Nachlauf, Schleppe), in Anlehnung an "contrails" als Schmelzwort von "condensation trail", zu deutsch Kondensstreifen.
Bei den "Chemtrails" soll es sich angeblich um durch Flugzeuge in der Atmosphäre versprühte Chemikalien wie Aluminium und Bariumverbindungen handeln, die sich im Gegensatz zu Kondensstreifen länger am Himmel halten und auch Muster bilden.
Ziel soll dabei angeblich sein, der durch den Menschen hervorgerufenen (anthropogenen) Erwärmung, verursacht durch Emissionen treibhauswirksamer Gase in die Atmosphäre, entgegenzuwirken. Diese Verschwörungstheorie startete in den 1990er Jahren in den USA und wurde in Deutschland mit einem Artikel in der Zeitschrift Raum & Zeit 127/2004 bekannt.
Die vorgebrachten Argumente für Chemtrails sind aber alle nicht stichhaltig, je nach Feuchtigkeit in den Flughöhen (die Luft muss zur Entstehung von Kondensstreifen kälter als minus 40 Grad Celsius sein) verändern sich die herkömmlichen Kondensstreifen. Das ist seit Jahrzehnten so, auch bevor überhaupt der Klimawandel eine Rolle spielte.

War es früher schon einmal wärmer als heute?

Ja, in der Erdentwicklungsgeschichte war es bereits oft wärmer, z.B. im Devon, der Kreidezeit und im Tertiär. Die Braunkohlenbildung vor rund 18 Millionen Jahren ist ja nur erklärbar, wenn es hier bei uns schon einmal wärmer war.
Auch vor ca. 6000 Jahren war es wärmer (Holozänes Optimum), ebenso vor 2000 Jahren (Römisches Optimum) und 1000 Jahren (MWP).
Der Begriff einer mittelalterlichen Warmzeit (engl. Medieval Warm Period, MWP oder auch mittelalterliches Klimaoptimum) wurde in erster Linie vom englischen Klimatologen Hubert H. Lamb in den 1960er Jahren geprägt. Lamb bezeichnete damit eine Klimaerwärmung, die er mit 1 - 2 Grad angab und deren Höhepunkt er zwischen 1000 und 1300 verortete. Mit dem Aufkommen der Kontroverse um die globale Erwärmung wurde Lambs These leidenschaftlich diskutiert. Den sogenannten Klimaskeptikern gilt die MWP als Beleg für die natürliche Schwankungsbreite des Klimas und als Argument gegen eine vom Menschen verursachte Klimaveränderung in der Gegenwart. Bereits im vierten Sachstandsbericht des IPCC (erschienen im Jahr 2007) war dazu zu lesen, dass die Klimaerwärmung im Hochmittelalter weit weniger ausgeprägt (max. 0,2 bis 0,4 Grad) und vor allem nur in Teilen Nordwesteuropas und im Alpenraum zu beobachten war.

In unserer Ausstellung setzen wir uns mit Fragen des Klimawandels auseinander. Die Temperaturkurven der Vergangenheit kann sich jeder in Ruhe anschauen.